Gestrichene Chinareise: Deutschlands eingeschränkte Handlungsfähigkeit und frostige Beziehungen zu Peking
Die geplante Chinareise des deutschen Außenministers Johann Wadephul (CDU) wurde kurzfristig abgesagt, da Peking keine weiteren Termine außer einem Treffen mit Wang Yi bestätigte. Die Entscheidung wurde öffentlich erklärt, weil in China niemand bereit war, den deutschen Minister zu treffen. Die Absage wird als diplomatischer Affront gewertet, da die chinesische Führung auf Gesichtswahrung bedacht ist. Die Beziehungen zwischen Berlin und Peking sind seit längerem frostig, geprägt durch Konflikte um Taiwan, Handelsbeschränkungen bei seltenen Erden und Halbleitern sowie Chinas Rolle im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die deutsche Regierung kritisierte China wiederholt für Drohungen gegenüber Taiwan und das aggressive Vorgehen in der Indopazifikregion. Die chinesische Forderung, Deutschland solle das Ein-China-Prinzip strikt einhalten und jegliche Unterstützung für eine Unabhängigkeit Taiwans ablehnen, verschärft die Spannungen. Experten wie Andreas Fulda betonen, dass Deutschlands strategische Handlungsfähigkeit durch die Angst vor chinesischer Vergeltung stark eingeschränkt ist, was die schwierige Position Deutschlands gegenüber China unterstreicht.
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